Du sitzt an deinem Schreibtisch. Der Kalender quillt über, die To-do-Liste scheint endlos, und draußen ist es grau, kalt und nass. Die Tage sind kurz, und du fühlst dich erschöpft, leer und antriebslos. Vielleicht merkst du, wie sich Gedanken einschleichen wie: „Ich muss weitermachen. Ich habe Verpflichtungen. Ich kann mir keine Pause erlauben.“ Der Druck, ständig produktiv zu sein, ist in der Selbstständigkeit ein ständiger Begleiter. Es gibt keinen Feierabend, den dir jemand vorgibt, keinen Kollegen, der dich daran erinnert, eine Pause zu machen. Du trägst die Verantwortung allein, für deine Projekte, deine Kunden und nicht zuletzt für dich selbst.
Doch was passiert, wenn dein innerer Antrieb ins Stocken gerät? Wenn du morgens aufwachst und das Gewicht an Aufgaben dich fast erdrückt?
Der Winter mit seiner Dunkelheit und Kälte verstärkt dieses Gefühl oft noch. Der Blick aus dem Fenster zeigt graue Wolken, der Wind pfeift kalt, und du fragst dich, wie du es schaffen sollst, den Tag produktiv zu gestalten. Aber was wäre, wenn du diesen Winter nicht nur überstehst, sondern ihn nutzt, um aufzutanken? Um dich neu auszurichten, Kraft zu schöpfen und mit frischer Energie in den Frühling zu starten?
So schaffst du es im Winter gut für dich zu sorgen:
1. Akzeptanz der eigenen Gefühle
Der Januar kann sich schwer und erdrückend anfühlen. Die Feiertage sind vorbei, die Tage sind kurz, das Wetter ist grau und kalt. Als Selbstständige kennst du vielleicht das Gefühl, dass der Druck trotzdem nicht weniger wird. Die To-do-Listen bleiben lang, die Motivation schwindet. Und manchmal fühlt es sich an, als wärst du in einem endlosen Kreislauf aus Verpflichtungen und Erwartungen gefangen. Doch genau hier ist es wichtig, innezuhalten und ehrlich mit dir selbst zu sein.
Erkenne an, wenn du dich müde, antriebslos oder traurig fühlst. Diese Gefühle sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen deines Körpers und deiner Seele, dass du jetzt mehr Achtsamkeit brauchst. Vielleicht kommt auch die Angst dazu, nicht genug zu leisten, den Anschluss zu verlieren oder nicht erfolgreich genug zu sein. Statt gegen diese Gefühle anzukämpfen, erlaube dir, weniger zu leisten, ohne dich schuldig zu fühlen.
Selbstführung bedeutet auch, sich selbst Raum zur Regeneration zu geben.
2. Lichttherapie – Sonne für die Seele
Im Winter fehlt uns das natürliche Sonnenlicht, das unseren Serotoninspiegel ankurbelt. Diese Dunkelheit drückt nicht nur auf die Stimmung, sondern auch auf unsere Energie. Eine Lichttherapielampe kann hier wahre Wunder wirken. Sie simuliert Tageslicht und hilft deinem Körper, die innere Uhr zu regulieren. Stell die Lampe morgens für 20-30 Minuten an deinen Schreibtisch, während du deine ersten Aufgaben erledigst oder deinen Kaffee trinkst. Du wirst spüren, wie du wacher und klarer wirst.
Manchmal sind es diese kleinen Unterstützungen, die einen spürbaren Unterschied machen.
3. Bewegung – auch wenn es schwerfällt
Bei Kälte und Dunkelheit fällt es besonders schwer, sich zu bewegen. Doch gerade jetzt ist Bewegung essenziell, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und Glückshormone freizusetzen. Es muss kein Marathon sein. Ein Spaziergang am Mittag, 15 Minuten Yoga am Morgen oder eine kleine Tanzpause zwischen den Aufgaben können Wunder wirken. Bewegung bedeutet nicht nur körperliche Aktivität, sondern auch mentale Freiheit.
Plane dir diese Zeiten bewusst ein – wie einen festen Termin mit dir selbst. Schenke dir diese Momente, in denen du einfach nur sein darfst.
4. Work-Life-Balance in dunklen Monaten
Als Selbstständige verschwimmen Arbeits- und Freizeit oft. Gerade jetzt ist es wichtig, klare Grenzen zu ziehen. Setze dir feste Arbeitszeiten und Pausen. Schließe den Laptop bewusst und schaffe dir Feierabendrituale – vielleicht mit einer Tasse Tee und einem guten Buch oder einem entspannenden Bad. Erlaube dir, nicht immer erreichbar zu sein.
Du musst nicht jeden Tag 100% geben, um erfolgreich zu sein. Erfolg bedeutet auch, auf dich selbst zu achten. Es ist kein Versagen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen – es ist eine Investition in deine Gesundheit und deinen langfristigen Erfolg.
5. Kleine Rituale für mehr Energie
Winterzeit ist auch die Zeit für Gemütlichkeit. Schaffe dir kleine Rituale, die dir guttun: Warme Getränke, Kerzenlicht, ein Duftöl mit belebenden ätherischen Ölen wie Zitrusfrüchten oder Rosmarin. Diese kleinen Momente schenken dir Wärme und Geborgenheit und helfen, deine Energiereserven wieder aufzufüllen. Vielleicht ist es ein besonderes Notizbuch, in dem du deine Gedanken festhältst, oder ein gemütlicher Platz am Fenster, an dem du einfach nur die Welt draußen beobachtest. Diese kleinen Inseln im Alltag können so viel bewirken.
6. Reflexion und sanfte Zielsetzung
Nutze den Januar, um zurückzublicken. Was hat im letzten Jahr gut funktioniert? Was möchtest du in diesem Jahr anders machen? Setze dir sanfte Ziele, ohne dich unter Druck zu setzen. Vielleicht nimmst du dir vor, jeden Tag 10 Minuten frische Luft zu schnappen oder einmal in der Woche etwas Neues auszuprobieren. Kleine, realistische Schritte sind nachhaltiger als große Vorsätze.
Erkenne deine Erfolge an, auch die kleinen. Sie sind genauso wertvoll und tragen dich durch herausfordernde Zeiten.
7. Austausch und Verbindung
Isolation verstärkt den Winterblues. Such dir bewusst den Austausch mit anderen Selbstständigen. Vielleicht in einer Mastermind-Gruppe, bei virtuellen Kaffeepausen oder Spaziergängen mit Kolleginnen. Es tut gut, zu hören, dass andere ähnliche Herausforderungen haben. Gemeinsam ist vieles leichter.
Sich gegenseitig zu unterstützen, kann nicht nur inspirierend sein, sondern auch entlasten. Du bist nicht allein.
Der Winter fordert uns heraus, aber er bietet auch die Chance, innezuhalten und neue Kraft zu sammeln. Du musst nicht immer funktionieren.
Erlaube dir Pausen, erlaube dir Ruhe. Mit kleinen Schritten kannst du deine Energie sanft wieder aufladen und gestärkt durch die dunklen Monate gehen. Du darfst dir selbst die Erlaubnis geben, nicht perfekt zu sein. Und genau in diesem Raum entsteht oft das größte Wachstum.
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, gut für dich zu sorgen. Teile diesen Beitrag gerne mit anderen selbstständigen Frauen, die gerade genau diese Worte hören müssen.
Bleib gesund und sei gut zu dir.